Vorschau aufs Wochenende
Bischofswerdaer FV 08 (3.) - BSG Wismut Gera (15.) / 23. Spieltag NOFV-Oberliga Süd (16.04.2016)
BFV in der Favoritenrolle
Nach der unglücklichen Niederlage im Verfolgerduell bei Inter Leipzig ist der BFV am Samstag gegen den Mitaufsteiger Wismut Gera gefordert. Dabei ist die Ausgangslage selten so eindeutig wie in diesem Spiel. Der BFV geht als klarer Favorit in dieses Spiel, denn die Thüringer sind sportlich faktisch schon wieder abgestiegen. Mit nur 13 geholten Punkten aus 23 Spielen liegen sie aussichtslos auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am letzten Wochenende setzte es eine 0:2 Heimniederlage gegen Bernburg. Somit wuchs der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz auf 10 Punkte an. Wismut Gera stieg vergangene Saison als Zweiter der Thüringenliga wie der BFV in die Oberliga auf. Aber bereits nach wenigen Spieltagen musste man erkennen, dass die 5. Liga wohl eine Nummer zu groß ist. Seit dem 3. Spieltag steht die Mannschaft von Trainer Andy Lippold auf einem Abstiegsplatz. Nach Aufstiegstrainer Rene Grüttner, der vor wenigen Wochen das Handtuch warf, und Patrick Posselt, der es auch nur kurz auf dem Trainerstuhl aushielt, ist der 33 jährige der dritte Cheftrainer in der Saison. Da mit Eisenach und Erfurt bereits zwei Mannschaften ihren Rückzug zur nächsten Saison erklärt haben und aus der Thüringenliga alle Mannschaften auf ihr Aufstiegsrecht verzichten, könnte Gera über Umwege noch in der Oberliga bleiben. Zu wünschen wäre es dem Traditionsverein allemal.
Beim BFV sind die Vorzeichen dagegen völlig andere. Trotz der Niederlage im Verfolgerduell bei Inter Leipzig spielt die Mannschaft eine herausragende Saison. Auch wenn der Abstand zum zweiten Platz momentan vier Punkte beträgt, so ist das interne Ziel noch greifbar. Und dafür wird das Team alles geben um am Ende noch auf den Silberrang zu springen. Dafür braucht es aber gegen Gera eine absolut seriöse Leistung. Leichfertigkeiten sind da fehl am Platz. Denn bereits im Hinspiel tat sich der BFV äußerst schwer gegen die Wismut Elf. Petr Novotny erzielte damals praktisch mit dem Schlusspfiff der glücklichen Siegtreffer. Personell entspannt sich die Lage derzeit wieder. Die zuletzt erkrankten bzw. verletzten Petr Novotny und David Norek sind wieder einsatzbereit. Ausfallen wird auf jeden Fall Sebastian Heine, der sich vor dem Inter-Spiel eine Knieverletzung zugezogen hat. Ein Fragezeichen steht noch hinter Benno Töppel, der an einem Bluterguss im Oberschenkel laboriert. Ansonsten ist alles fit was laufen kann und so hat das Trainerteam die Qual der Wahl. Hoffen wir, dass sie eine top motivierte Mannschaft auf das Feld schicken, die uns die drei Punkte sichern wird. Auf geht’s BFV !
Schiedsrichter der Partie ist der 25 jährige Robin Enkelmann aus Blankenburg im Harz. An den Linien unterstützen ihn die Sportfreunden Sven Schweinefuß und Christian Wesemann. Das Trio leitete bereits das Spiel unserer Mannschaft bei Rot Weiss Erfurt.
Nach der Niederlage im Spitzenspiel bei Inter Leipzig spielt der BFV am Wochenende zu Hause gegen die BSG Wismut Gera. Vor dem Spiel stellte sich Innenverteidiger Dominic Meinel den Fragen der BFV-Online Redaktion.
Hallo Dominic, schön das du dir Zeit für uns nimmst!
Wir wollen nochmal kurz auf das Inter Spiel zurück blicken. Ihr konntet gegen die Leipziger wieder nicht punkten. Wo ran lag es?
Es war ein sehr hektisches Spiel und auf beiden Seiten waren gute Chancen zu verzeichnen. Jedoch waren es zwei individuelle Fehler, welche die Leipziger für sich nutzen konnten und sich somit auf die Gewinnerstraße geschossen haben. Wir haben an dem Tag nicht genügend Aggressivität gezeigt, um eine solche Mannschaft zu schlagen. Dennoch hat die Mannschaft gute Moral gezeigt und hat es mit dem Anschlusstreffer kurz vor Schluss noch mal Spannend gemacht. Leider reichte es nicht für einen Punkt.
Du bist im vergangenen Sommer von der A-Junioren Mannschaft der SG Dynamo Dresden zu uns gekommen und du hast Dir sofort einen Stammplatz beim BFV erarbeitet. Bist du zufrieden mit deiner bisherigen persönlichen Entwicklung?
Der Schritt von Dynamo zum BFV war in meinen Augen der Richtige, um im Männerbereich Fuß zu fassen. Mein Ziel ist es, viel Spielpraxis zu sammeln und mir von den „alten Hasen“ die nötigen Erfahrungen abzuschauen. Zudem lernen wir jede Woche taktisch hinzu, was einem jungen Spieler wie mir nur zu Gute kommt. Mit meiner persönlichen Entwicklung bin ich momentan zufrieden, jedoch soll das Ganze noch höher gehen.
Vielen jungen Spielern fällt die Umstellung vom Junioren- in den Männerbereich erstmal schwer. Bei dir scheint es da aber keine Probleme zu geben. Wo siehst du die größten Unterschiede zwischen Jugend und Männerfußball?
Der größte Unterschied für mich liegt zum einen im taktischen Bereich und zum anderen im Kampf und der Aggressivität. Egal in welche Liga man im Männerbereich schaut, es wird um jeden Ball gekämpft, als wäre es der Letzte. Auch die Taktik spielt eine große Rolle. In dem dreiviertel Jahr BFV habe ich mehr taktische Formationen trainiert und gespielt als in 4 Jahren Junioren-Bundesliga bei Dynamo.
Du hast alle Nachwuchsmannschaften bei Dynamo Dresden durchlaufen. Jetzt bist du im beschaulichen Schiebock gelandet. Wie gefällt es dir in unserem Verein und seinen Umfeld?
Mir gefällt es sehr hier in Schiebock. Hier leben viele nette Leute, was ich auch bei mir auf Arbeit merke. Die Stimmung im Verein und besonders auch in der Mannschaft ist hervorragend. Ich bin total zufrieden über den Wechsel hier her!
Mit deinen 20 Jahren zählst du zu den jüngsten Spielern in der Mannschaft. Trotzdem sieht man Dich als Elfmeterschütze und im Spiel bei Inter hattest du nach der Verletzung von Benno Töppel sogar die Kapitänsbinde um den Arm. Wächst da ein neuer Führungsspieler heran?
Es macht mich natürlich stolz, wenn das Trainerteam mir das Vertrauen gibt, so eine Rolle in der Mannschaft zu spielen. Das nächste persönliche Ziel sollte es sein, dass Vertrauen zum Trainerteam zurückzugeben. Ich gebe jeden Tag mein Bestes und wenn es dann für diese Aufgabe reicht, würde mich das natürlich freuen.
Was machst Du gerade beruflich und wie sehen Deine persönlichen Zukunftspläne aus?
Zurzeit mache ich eine 3-jährige Ausbildung als Sport- und Fitnesskaufmann im Fitnessstudio „SportLive“ in Rammenau. Mein berufliches Ziel ist es, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen und dann bin ich für alles offen! Mein sportliches Ziel ist es, noch 1 oder 2 Ligen höher zu kommen!
Eine glückliche Beziehung habe ich jetzt seit mehr als 2,5 Jahren und hoffe, dass sie noch lange hält!
Nach der Niederlage gegen Inter scheint die Luft etwas raus zu sein. Was ist für die Mannschaft trotzdem noch drin in den verbleibenden Spielen?
Wir haben uns im Wintertrainingslager in der Türkei ein sportliches Ziel für die Rückrunde gesetzt, was jeder im Team erreichen will und dafür werden wir weiterhin arbeiten! Außerdem wollen wir den 3. Platz festigen und das geht am Besten durch Siege in den nächsten Spielen.
Abschließend noch ein paar Sätze zum kommenden Wochenende. Ihr spielt gegen Wismut Gera, das erste Mal in diesem Jahr auf der Kampfbahn. Die Mannschaft geht als klarer Favorit in diese Partie. Was erwartest du von dem Spiel?
Nach etlichen Monaten mal wieder auf der Kampfbahn zu spielen, sollte jedem Spieler noch mehr motivieren als sonst. Wir wollen das Spiel gewinnen, das ist klar! Wir wissen aber auch, dass Gera ein ungemütlicher Gegner ist. Mit einem 0:1 kurz vor Abpfiff war das Hinspiel war ein sehr „dreckiger“ Auswärtssieg für unsere Mannschaft. Dennoch sollen die 3 Punkte am Samstag auf unser Konto wandern.
Danke Dominic und viel Erfolg am Samstag gegen Wismut Gera!
